Von Grebenau in die ganze Welt

Vor 100 Jahren wurde mit der Gründung der Gebr. Schreck in Wetzlar der Grundstein fpür eine Erfolgsgeschichte gelegt. Mittlerweile ist das rund zehn Mitarbeiter zählende Unternehmen im Vogelsberg ansässig und exportiert von hier aus in die ganze Welt.

VON PETRA A. ZIELINSKI

IHK- Hauptgeschäftfführer Matthias Leder ließ es sich nicht nehmen, der geschäftsführenden Gesellschafterin Rita Becker-Ochs im Juni persönlich die Urkunde zum 100. Jubiläum der Gebr. Schreck Feinmechanik GmgH & Co. KG zu überreichen. Zur Feier waren neben den Mitarbeitern und zahlreichen weiteren Gästen auch IHK-Vizepräsident Rainer Dietz, Landrat Manfred Görig und die Bürgermeister Stephan Paule (Alsfeld) und Lars Wicke (Grebenau) gekommen. Wesentlich zum Gelingen des Abends trug auch die Frankfurter Gruppe “Walk-a-Tones” bei. In ihrer Anfangszeit befasste sich die von den Gebr. Schreck gegründeten Firma mit der Herstellung von Einzelteilen für Mikroskope, Mikro-fotografie und Fotoverschlüsse mit Luftdruck und Uhrenwerzeitregelung. Für Letztere wurden Draht-auslöser hergestellt. Nur durch die Zwangsbewirtschaf-tung während des Zweiten Weltkrieges unterbrochen, produziert das Unternehmen bis heute Drahtauslöser, während die anderen Produkte schnell aufgegeben wurden. Bereits in den 1930er-Jahren exportiert die Firma in 25 Staaten.

Drahtauslöser sind gefragt

1963 übernahm der Frankfurter Kaufmann und Werkzeugmacher Rolf Becker das Unternehmen von Adolf und Karl Schreck und verlagerte zwei Jahre später den Sitz nach Grebenau-Schwarz. Ab 1970 wurden Drahtauslöser für den industriellen Einsatz in das Produktionsprogramm aufgenommen. Durch eine konsequente Weiterentwicklung der Produktion wurde eine immer höhere Fertigungstiefe erreicht. In den 1970er-Jahren kamen Industrieauslöser für Schalt-

schränke hinzu. Drahtauslöser fanden unter anderem auch Verwendung bei der NASA in der Raumfahrt, erinnert sich Rita Becker-Ochs, die 1998 das Unter-nehmen von ihrem Vater übernahm und sich mittlerweile quasi in “Teilzeitrente” befindet. Weitere Gesellschafter sind ihre Tochter Cornelia Voigt und Torsten Franz. Unterstützt wurde Rita Becker-Ochs aber immer auch von ihren Mann Gerhard Ochs. Die Gebr. Schreck Fein-mechanik GmbH & Co. KG fertift heute alle Drehteile selbst udn wickelt auch die benötigten Federn auf eigenen Automaten. In der Dreherei kommen vier

hochmoderne CNC-Automaten von STAR, aber auch noch präzise, kurvengesteuerte Automaten von Tornos und Esco zum Einsatz. Seit 2006 gibt es einen Online-Shop. Der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Krieg zum Trotz sind nach Auskunft von Rita Becker-Ochs die Umsätze konstant geblieben. “Durch Corona beobachten eir gerade im privaten Bereich eine stets steigende Nachfrage nach unseren Fotoauslöser.” Vor allem aus den USA kämen auch Anfragen nach alten Teilen.

Zum Artikel im Wirtschaftsmagazin 9/2022.

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